
Die Stadt Hanau hat die Fördermittel für das Bundesprogramm ‚Demokratie leben!‘ für das Jahr 2026 beantragt. Nach Angaben der Stadt können in der nächsten Förderperiode, vorbehaltlich der Haushaltsgenehmigung, jährlich bis zu 158 000 Euro zur Unterstützung lokaler Projekte zur Verfügung stehen. Die Umsetzung der Koordination und der fachlichen Aufgaben soll der Stadtverband Arbeiterwohlfahrt Hanau e. V. übernehmen.
Antrag und Finanzrahmen
Die Verwaltung des Amtes für Sozialen Zusammenhalt und Sport ist von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung ermächtigt worden, für 2026 einen städtischen Förderbescheid an die künftige Koordinations und Fachstelle auszustellen. Voraussetzung ist der erwartete Zuwendungsbescheid des Bundes und des Landes Hessen zu Beginn des kommenden Jahres. Die Stadt weist darauf hin, dass die Auszahlung der Mittel von der noch ausstehenden Haushaltsgenehmigung abhängig ist.
Projekte, Reichweite und Themen
Hanau ist seit sechs Jahren Teil des Programms ‚Demokratie leben!‘. In diesem Zeitraum seien 75 Projekte realisiert worden, getragen von 34 Trägern. Pro Jahr erreichten die Maßnahmen nach Angaben der Stadt rund 1800 Kinder und Jugendliche. Die Angebote reichten von Workshops und Kulturveranstaltungen bis zu Formaten zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts.
Nach dem rassistischen Anschlag vom 19. Februar 2020 rückten Aufarbeitung, Erinnerung und Zusammenhalt stärker in den Vordergrund. Die Pandemie führte nach Angaben der Stadt zudem dazu, dass digitale Formate entwickelt wurden, um demokratische Teilhabe trotz Einschränkungen zu ermöglichen.
Partner vor Ort und Stimmen
Im Vorfeld des erneuten Engagements besuchte Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der AWO die Kunsthaltestelle des Künstlers Rautie. Bieri betonte, dass kreative Orte deutlich machen, wie Demokratie im Alltag erfahrbar wird. Der Künstler sagte, er habe gerne eine Meinung und sei froh, diese äußern zu dürfen. Er plädierte dafür, Demokratiethemen frühzeitig in der Erziehung zu verankern.
Anna Jagust von der AWO Hanau verwies auf eine siebenjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Amt der Stadt Hanau. Die AWO wolle weiterhin mit fachlicher Kompetenz unterstützen, insbesondere bei Demokratieförderung, Beteiligungsprozessen und der Gestaltung von Vielfalt, und so zur Stärkung demokratischer Strukturen in Hanau beitragen.
Die Stadtverwaltung verweist abschließend auf die Rolle des Programms als Finanzierungsmotor für Bildungs, Beteiligungs und Erinnerungsprojekte, die vor allem Kinder und Jugendliche erreichen. Konkrete Zusagen für 2026 hängen von den Entscheidungen des Bundes und des Landes im kommenden Jahr ab.
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