250 Kilogramm Weltkriegsbombe in Hanau gesprengt: Keine Verletzten, mehrere Gebäude beschädigt

250 Kilogramm Weltkriegsbombe in Hanau gesprengt: Keine Verletzten, mehrere Gebäude beschädigt
250 Kilogramm Weltkriegsbombe in Hanau gesprengt: Keine Verletzten, mehrere Gebäude beschädigt | Bild: © Stadt Hanau

Im Hanauer Stadtteil Großauheim ist am Donnerstagmittag eine 250 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe kontrolliert gesprengt worden. Der Fund war am Dienstag in der Lise Meitner Straße entdeckt worden. Eine Entschärfung war wegen der Lage nicht möglich, deshalb entschied der Kampfmittelräumdienst für eine Sprengung. Nach Angaben der Stadt wurden bei der Aktion keine Menschen verletzt, es kam jedoch zu Sachschäden.

Sprengung und unmittelbare Folgen

Die Detonation erfolgte um 12:02 Uhr. Zum Schutz der umliegenden Bebauung hatte die Stadt eine etwa 15 Container hohe Schutzwand errichten lassen. Trotzdem war die Druckwelle in den Nachbarstraßen sichtbar und einzelne Häuser wurden beschädigt. Zwei Statiker des Technischen Hilfswerks überprüfen seit dem Nachmittag die Struktur der betroffenen Gebäude.

Fast alle gesperrten Bereiche konnten unmittelbar nach der Sprengung wieder freigegeben werden. Ausgenommen bleiben das direkte Umfeld der Fundstelle und der Betrieb der Odenwaldbahn. Die Feuerwehr führt mit dem Gerätewagen GW Mess weiterhin Messungen durch, um mögliche Gefahrstofffreisetzungen auszuschließen. Nach aktuellem Kenntnisstand gibt es hierfür keine Hinweise.

Bombe, Einordnung und mögliche Risiken

Ersten Einschätzungen zufolge hatte die Munition äußerlich Anzeichen einer Phosphorbrandbombe gezeigt. Bei der Öffnung stellte sich jedoch heraus, dass das Füllmaterial anders war als erwartet. Es handelte sich um eine manipulierte Sprengbombe, die als Störbombe eingeordnet wurde. Die Stadt gibt an, dass die Auswirkungen der vorgefundenen Munition denen des zunächst vermuteten Typs gleichgekommen wären.

Einsatzablauf, Evakuierung und Unterstützung für Anwohner

Der Evakuierungsradius betrug 1 000 Meter und betraf nach Angaben der Stadt etwa 4 500 Menschen. Wegen der Gefährdungslage waren umfangreiche Sperrungen im Straßen, Bus, Bahn und Schiffsverkehr erforderlich. Als Beispiel ist die B43a ab 9:30 Uhr zwischen dem Hanauer Kreuz und der Anschlussstelle Steinheim genannt worden.

Nach der Rückkehr in ihre Wohnungen werden die rund 60 unmittelbar betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner durch Feuerwehrkräfte und psychosoziale Notfallteams empfangen und bei einer ersten Einschätzung der Schäden begleitet. Die Stadt hat zudem Einbruchsschutz Maßnahmen veranlasst. Für Unterkunftslösungen stimmt sich die Stadtspitze mit städtischen Wohnungsbeständen, der Baugesellschaft Hanau GmbH und Hotels ab.

Für Betroffene wurde ein Bürgertelefon geschaltet. Es ist unter der Nummer 06181/2950-2000 am Abend des Tages bis 22 Uhr und am folgenden Freitag von 8 bis 18 Uhr erreichbar. Die Schadensregulierung soll über das Land Hessen erfolgen.

Koordination und beteiligte Kräfte

Stadtvertreter bezeichneten die vorbereitenden Maßnahmen als angemessen und lobten die Kooperation aller Einsatzkräfte. An der Aktion waren zahlreiche städtische, landesweite und überregionale Einheiten beteiligt. Dazu zählen unter anderem die Feuerwehr, der Kampfmittelräumdienst des Landes Hessen, das Technische Hilfswerk, die Polizei, die Deutsche Bahn, Rettungsdienste und verschiedene Hilfsorganisationen. Die Stadt dankte der Bevölkerung für ihr besonnenes Verhalten während der Evakuierung.

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