Offenbach ist grüner: Wie Sophie Siebel die Stadt verschönert hat

Offenbach ist grüner: Wie Sophie Siebel die Stadt verschönert hat
Offenbach ist grüner: Wie Sophie Siebel die Stadt verschönert hat | Bild: Offenbacherjung / CC BY-SA 4.0

In Offenbach treten immer mehr Blumenbeete und blühende Grünstreifen an die Stelle früher eintöniger Rasenflächen und Brachflächen. Sichtbarstes Ergebnis ist ein seit fünf Jahren laufendes Staudenprojekt der Stadtwerke, das insbesondere die Mittelstreifen der Haupteinfallstraßen wie den Ring und die Mühlheimer Straße neu gestaltet. Träger der Arbeiten ist das Team des Grünwesens der Stadtwerke, an der Mühlheimer Straße in Kooperation mit dem Amt für Planen und Bauen. Projektleiterin Sophie Siebel, die das Vorhaben maßgeblich mitgestaltet hat, geht nun in den Ruhestand.

Staudenbeete als gestalterisches und ökologisches Element

Die neu angelegten Beete sind so konzipiert, dass sie von März bis zum ersten Frost Farbe und Struktur in den städtischen Raum bringen. Neben Frühblühern und Zierpflanzen im Büsingpark dominieren an den Einfallstraßen mehrjährige Blühpflanzen und Gräser, die sowohl als Blickfang für Passantinnen und Passanten dienen als auch Nahrungsquellen und Lebensraum für Insekten schaffen. Die Flächen wurden vom Grünwesen der Stadtwerke angelegt, die Pflege liegt bei den dortigen Gärtnerinnen und Gärtnern.

Die Rolle von Sophie Siebel

Sophie Siebel trieb das Staudenprojekt in leitender Funktion voran und betreute es bis zu ihrem Abschied. Sie sagt, sie habe viel Herzblut in das Projekt gesteckt und habe sich stets gewünscht, dass die Bevölkerung ein gutes Bild vom Grünwesen der Stadtwerke hat. Nach ihrer Beobachtung sei dieses Ziel mit den blühenden Grünstreifen und Beeten erreicht worden. Die Abteilung habe dafür viel Lob erhalten, insbesondere die Mitarbeitenden, die die praktische Arbeit leisten.

Siebel war zusammen mit der Kollegin Sophie Geyer für die Staudenbeete verantwortlich. Die Anlagen sollen nicht nur das Stadtbild verschönern, sondern gezielt ökologische Funktionen übernehmen. Darüber hinaus hat Siebel in ihrer langjährigen Tätigkeit zahlreiche weitere Maßnahmen initiiert und begleitet. Dazu gehören die Beseitigung von Vandalismusschäden im Offenbacher Wetterpark, die Umwandlung von stark verschlammten Wegen in Kieswege, die Reinigung und Pflege städtischer Teiche sowie das großflächige Pflanzen von Blumenzwiebeln mit maschineller Unterstützung, um im Frühjahr großflächige Blütenteppiche zu erzeugen. Siebel war dabei häufig vor Ort, überprüfte Arbeiten, brachte fachliche Hinweise ein und veranlasste Nachbesserungen oder lobte gute Ausführungen.

Beruflicher Hintergrund und Arbeitsstil

Siebel wuchs auf einem Bauernhof in der Gegend des polnischen Oppelns auf. Mit einem Gesellenbrief als Landwirtin und einem Abschluss als Technikerin in der Fachrichtung Pflanzen und Tierzucht kam sie 1979 als Spätaussiedlerin nach Deutschland. Nach einem Intensivsprachkurs und dem Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife absolvierte sie ein Praktikum in einer Gärtnerei und studierte anschließend Gartenbau. Als Diplomingenieurin Gartenbau kam sie 1987 nach Offenbach. Dort arbeitete sie unter anderem bei der GOAB Gemeinnützige Offenbacher Ausbildung und Beschäftigung GmbH, wo sie benachteiligte Jugendliche ausbildete.

Im Jahr 2002 wechselte sie zum Grünwesen der Stadtwerke und übernahm die Leitung für die städtischen Friedhöfe. Mit der Zusammenlegung des städtischen Grünwesens mit dem der Stadtwerke kamen weitere Aufgaben hinzu, darunter die Vergabe von Arbeiten an Unternehmen und die Verantwortung für das Grün auf städtischen Spielplätzen. Besonders die Ausbildung junger Mitarbeitender lag Siebel am Herzen. Sie sagt, sie habe Auszubildenden viel zugetraut und habe bis heute zu vielen Kontakt.

Ausblick

Mit dem Ruhestand beendet Siebel eine aktive Phase der städtischen Grünpflege. Privat plant sie, sich um ihren Garten und ihre Bienenvölker zu kümmern, zu lesen, zu reisen und Gitarre zu lernen. Das Staudenprojekt in Offenbach läuft weiter und soll das Erscheinungsbild der Stadt langfristig prägen.

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